Ana und Reini sind ein alterndes Ehepaar. Reini ist karrierebewusst, führt ein Doppelleben und ist selten zu Hause. An Heiligabend bringt er seine Mutter Lilli ungefragt mit, da diese nach dem Tod ihres Mannes nicht mehr alleine Leben kann – sie bleibt für immer. Von einem Tag auf den anderen muss Ana sich um ihre Schwiegermutter, die dement und pflegebedürftig ist, kümmern. Lili steht nicht nur dazwischen (wie der Titel besagt), sondern sie ist auch davor und danach, sie ist immer da. Ana breitet in diesem Buch, in einem endlos wirkenden Monolog, den Alltag mit ihrer pflegebedürftigen Schwiegermutter aus. Wem fehlt Empathie und Geduld? Je länger man liest, desto mehr wird die eigentlich klare Antwort in Frage gestellt. Dieses Buch verschlingt man bis zur letzten Seite, klappt es zu und freut sich, so etwas Gutes gelesen zu haben. Am Ende gibt es keine Lösung, aber ein tieferes Verständnis für die Tragik des Lebens.
– – – – – – – – – –
Andrea Gerster: Dazwischen Lili
Lenos; Erschienen im August 2008
155 Seiten; Hardcover
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.